Es ist wieder Weihnachten. Meine Güte, schon wieder Weihnachten, es war doch erst Frühling. Nun gut. Ich freue mich schon auf einen weiteren feuchtfröhlichen Abend mit meiner Familie. Seit Weihnachten bei uns zuhause ein „Erwachsenenevent“ geworden ist, die Geschenke immer kleiner und teurer werden sowie (noch?) keine Kinder im Haus sind, können wir ganz ausgelassen zusammensitzen und einfach mal das Leben genießen. Ob man dafür jetzt Weihnachten braucht ist die Frage, aber ist doch schön, dass es wieder einen Anlass gibt zu feiern.
Weihnachten ist durchaus auch die Zeit des Jahres in der man sich fragen kann was man Gutes getan hat. War ich artig? Kommt der Weihnachtsmann mit Geschenken? Kann ich mich von meinen Sünden für das nächste Jahr freisprechen? Muss ich abnehmen?! Keine Sorge ich erhebe an dieser Stelle jetzt nicht den moralischen Zeigefinger und versuche euch Wasser zu predigen, obwohl ich selbst auch viel Wein trinke (vor allem an Weihnachten…) Aber wäre es nicht durchaus mal berechtigt, dass wir uns gemeinsam fragen, welchen Beitrag wir leisten? Wir alle können mal darüber nachdenken (und sollten es auch viel öfter).
Welchen Beitrag leistest du jeden Tag?
Ist es, dass du morgens aufstehst und für dich und deinen Herzensmenschen schonmal Kaffee machst, weil du weißt sie braucht noch ein paar Minuten? Ist es das Lächeln, welches dir deine zwei Kinder schenken, wenn du sie von der Schule abholst? Oder ist es die Verantwortung, die du für deine Kollegen oder auch Mitarbeiter übernimmst und neue Aufträge an Land ziehst, um das wirtschaftliche Fortbestehen der Firma zu sichern? Ist es, dass du dich ehrenamtlich engagierst, um für eine Sache zu kämpfen, die dir persönlich sehr wichtig ist? Sammelst du Altpapier und recyclest es dann? Alle hier genannten Dinge und natürlich noch unbegrenzt viele weiter Handlungen sind Aktionen, die deinem Leben eine Bedeutung geben. Sie liefern einen Mehrwert für unser Zusammenleben, egal in welchem Ausmaß und welcher Reichweite. Jeder Beitrag zählt.
Lasst uns gemeinsam Gedanken machen
Ich finde es schade festzustellen wie selten Menschen sich manchmal Gedanken über ihre Handlungen im weiteren Sinne machen. Ich meine was sagt ihr zu euch selbst, wenn ihr im Sterbebett liegt und auf das vergangene Leben zurückblickt? Ich will damit nicht sagen, dass sich hierzu keiner Gedanken macht. Ganz im Gegenteil. Viele Menschen fragen sich, was ihr Sinn im Leben ist und warum es sie in dieser Welt gibt. Das ist keine einfache Frage – das ist eine Lebensaufgabe. Aber am besten fängt jeder damit an und überlegt sich, welchen Beitrag man selbst leisten kann in dieser Welt. Und glaubt mir: Ich bin nicht weiter als jeder andere Leser hier. Doch es ist ein Anfang. Und wie Hermann Hesse schon sagte: „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.“ 1
Vielen Dank, frohe Weihnachten und in diesem Sinne bis nächstes Jahr!
Eure
Leonie
1 Vgl. Haus der Sprache (2008)